Sonntag, 4. Juli 2021

T wie Trailing

Mein heutiges T - wie Trailing umfasst je nach Auslegung die Suche von Hunden nach Substanzen (z.B. Drogen, Sprengstoff), Menschen (z.B. Vermisste), Tiere (entlaufene Hunde), Bakterien (bakterielle Lungen- oder Harnwegsentzündungen) Pilze (Trüffel :]) und vieles mehr, welches die talentierten Vierbeiner mit ihren hervorragenden Geruchssinn suchen und finden. Hunde sind dabei, im Gegensatz zu Katzen, sehr gut zu annimieren (und lieben die Herausforderung!) und sind dabei in der Tat sehr zuverlässig, fleißig sowie erfolgreich. Einmal in der Woche ist es auch für Odin soweit zum Trailing-Training von Pet-Trailing und Man-Trailing, d.h. es wird zuerst eine Opferbindung hergestellt (Vertrauensbildung), es wird eine Geruchsprobe bzw. Duftspur der Zielperson in einer Folientüte genommen, der Probengeber versteckt sich (je nach Begabung der Hunde wird die Entfernung festgelegt) und es werden die Duftmoleküle der Zielperson (die eine Belohnug bereit hlt) gesucht ... und zumeist gefunden (Anzeige durch Laute, Bellen usw.). 

Besonders begabte Hunde sind die Bloodhound (Schweißhunde), die über viele km und auch noch nach einigen Monaten später sicher einer Spur folgen. Aber auch Labradore und Golden Retriever sind sehr zuverlässig. Odin als australischer Hütehund hat keine besondere genetische Prädisposition, bewährt sich jedoch auch ohne Naturbegabung sehr gut und findet die Zielperson sicher. In unserer Trailinggruppe sind ebenso Schaferhunde, Drahthaar sowie Beagel und alle sind sehr motiviert.

Katja, die Trailingexpertin und Leiterin unserer Trailingsgruppe sucht dabei ehrenamtlich Tiere (Pet-Trailing), die ausgebüchst oder anderweitig in Gefahr geraten sind. Fast wöchentlch ist sie mit ihren Bloodhounds unterwegs und sucht Ausreißer oder ausgesetzte Tiere. In der letzten Woche haben wir Sammy gesucht, der an einer Schleppleine einer Hasenspur gefolgt und ausgebüchst ist und nicht mehr nach Hause gefunden hat. Problematisch war bei Sammy die Zeit: 10 Tage sind sehr kritisch für einn Lebendfund und dass er an der Schleppleine hing als er verloren gegangen ist und somit irgendwo hängen geblieben und verendet sein könnte. 

Vorbereitungsphase: GPS, Kartenlage, letzte Sichtung, Opferbindung, Duftspur anlegen

Suche: Aufnahme der Duftspur, Folgen der Spuren, Geländebegehung nach System

Gefunden! Ohne Verletzungen wurde Sammy nach nur 3 Stunden unverletzt im Wald gefunden. Großes Glück war für ihn, dass er sich von der Leine befreien konnte und sich nicht verfangen hatte. Wie er sich die letzten 10 Tage ernährt hat ist unklar, aber er war nicht abgemagert. Bellend wollte er gefunden werden :).  Die Besitzer waren überglücklich Sammy gesund zurück zu haben und haben schnell ein Buffet und Grillfest organisiert und so wurde der Fund und Sammy gefeirt!.

Katjas Fazit: Für Sammy war das insgesamt gesehen ein toller unbeaufsichtigter 10 Tage Abenteuerurlaub mit einer feinen (Grill-) Party und freudigem Ende für alle. Gefreut hat er sich nach Hause zu kommen- ja -, aber einem nächsten Ausflug so ganz frei und alleine steht eigentlich nichts im Wege ;)!

Mein heutigen T wie Trailing möchte ich wieder mit Nova und ihrer Sammlung T in die → neue Woche ~247 teilen.

6 Kommentare:

  1. Das ist ja ein besonderes, klasse T sowie eine tolle Idee von dir es so mit einzubinden (^_^)b

    Finde ich super dass du mit Odin sowas auch machst, Hut ab kann man da nur sagen. So empfinde ich zumindest immer wenn ich in Berichten sehe wie die Hunde gerade bei Rettungen verschüttete Menschen aufspüren. Lebensretter, so wie hier wohl auch bei Sammy. Wer weiß was noch hätte passieren können und schon allein sowas von gut dass er sich der Schleppleine entledigen konnte. Zehn Tage an denen die Besitzer bestimmt mehr als gelitten haben. Ende gut und alles Gut mit toller Grillparty. Das nenne ich Happy End. Da kann man sich als Leser richtig mitfreuen.

    So wie auch über das besondere T für welches ich dir auch danken möchte.

    Wünsche euch einen schönen Wochenstart und sende liebe Grüsse zu
    Nova

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    1. Herzlichen Dank für Deine lieben Worte :).

      Für Odin als Hütehund ist es eine richtige (Denkleistung) Herausforderung seine Nase gezielt zum Aufstöbern und Anzeigen zu nutzen. Natürlich ist seine Nase, wie bei allen Hunden und Katzen, geschult Spuren von Füchse bis Mäuse zu erfassen - was er auf Feld, Wiese im Wald ausgiebig nutzt :) - ein wichtige Aufgabe für das Tier. Umso trauriger und für mich tierschutzbedenklich sind reine Wohnungshaltungen von "Haus"tieren, welche ihre natürlichen Triebe nicht ausleben können. So sind sie oft auf ein sehr begrenztes (oft auch noch dazu) Einzelleben (Hasen und Katzen haben einen Bewegungskreis von 5-25 km am Tag) unter menschlichen Bedingungen/ Kontrolle verurteilt.

      Der 2. Effekt ist die Praxis und Hilfestellung. Katja und unser Team arbeiten ehrenamtlich :).

      Die Besitzer haben gelitten und sich dann umso mehr gefreut :).

      Liebe Grüße von Senna

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  2. Wow so etwas finde ich immer richtig klasse und ganz besonders mit dem schönen Happy-End für Sammy.
    Bei uns im Gewerbegebiet gibt es auch manchmal solche Aktionen von der Hundestaffel, bin dann auch immer ganz begeistert welche Aufgaben die Hunde so erledigen!
    Lieben Gruß
    Kirsi

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    1. Ja es sind im Moment viele Trailing-Übungsgruppen unterwegs und es ist schön zu sehen, dass jede Rasse (nicht nur Bloodhound & co) angeleitet werden können, auch wenn sie in der Tat Profis sind. Der Erfolg und die positive Förderung der Vierbeiner weckt weitere Talente und löst (Bestätigung, Belohnung und artgerechte Aufgaben) Glückmomente aus.

      Herzlichen Gruß von Senna

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  3. Das ist ein super Post und ich bin ganz fasziniert!!!
    Für Sammy freue ich mich natürlich ganz besonders!!! Unser geht auch gerne auf Hasenjagd. Aber spätestens nach einer viertel Stunde gibt er auf, kommt zurück (meistens an die Stelle, wo er losgerannt ist, deshalb warten wir immer in diesem Bereich) und dann ist er auch richtig fertig. Persönlich bin ich kein Freund der Schleppleine, zum Training ja, aber nicht für Spaziergänge.
    LG Gundi

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    1. Genau so sollte es sein und das er an die Spurstartstelle zurückkommt ist das beste Zeichen für Vertrauen und Bindung nachdem der Hund hund gewesen ist und nicht wie besonders bei Katzen und Hasen ein Streichelwesen mit Einsamkeits- Prestige- oder Darstellungswunscherfüller ist.
      Odin ist auch nach dem Trailing so ausgelastet und fertig, dass er direkt ins Traumland weiter "aufspüren" geht. Das sieht man an dem zufriedenen Bellen und Rennen im Traum :), wo alles noch einmal aufgearbeitet wird.

      Ja mit Schleppleinen ist es gerade bei Spaziergängen (wie bei Sammy) riskant, da sie sich nicht selbst befreien können und immer mehr verheddern - das sagen die vielen Erfahrungen. Da ist Deine Vorsicht/Abneigung ganz nach meiner Meinung richtig. Im Trailing muss die Leine lang sein, damit die Anzeige unbeeinflusst vom Menschen erfolgt.

      Herzliche Grüße von Senna

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